Thread
Menü

Drive woke, go broke!


23.04.2024 14:03 - Gestartet von trullibulli
Also in meiner Stadt ist der ÖPNV so teuer, dass man bei ohnehin vorhandenem PKW gerade im Kurzstreckenbereich immer deutlich günstiger, sicherer und komfortabler unterwegs ist.

Daran ändert auch das 49€ Ticket nichts, so viel kann man nicht gelegentlich fahren, dass man das wieder rausbekommt.

Naja, dazu noch Taktung und die bekannte Klientel an Bahnhöfen, nee, dann doch lieber per Rad oder zu Fuss.
Menü
[1] Wechseler antwortet auf trullibulli
23.04.2024 14:47
Benutzer trullibulli schrieb:
Also in meiner Stadt ist der ÖPNV so teuer, dass man bei ohnehin vorhandenem PKW gerade im Kurzstreckenbereich immer deutlich günstiger, sicherer und komfortabler unterwegs ist.

Das kann man gut ablesen am Preisverhältnis zwischen Kraftstoffpreis und Einzelticket. Abgesehen von kurzfristigen Ölpreis-Episoden ist letzteres immer konstant zugunsten des Pkw.

Das Üble an solchen Kampagnen ist aber, dass kein ÖPNV-Benutzer einen noch volleren ÖPNV möchte. Die meisten Benutzer sind froh, wenn sie überhaupt einen Sitzplatz bekommen.

Daran ändert auch das 49€ Ticket nichts, so viel kann man nicht gelegentlich fahren, dass man das wieder rausbekommt.

Das 49€-Ticket gibt es wieder für dessen Klientel bis auf 19 € vergünstigt, bspw. in Hamburg. Damit ist dann der ÖPNV wieder mit diesen Leuten voll.

Natürlich ist es ist nett während der Corona-Pandemie allein in der Bahn zu sitzen (was die Verkehrsverbünde mit reduzierten Angebot konterkariert haben) oder bei Benzinpreisen von 2,50 € die freien Straßen zu genießen. Aber ein gleichmäßiger Modal-Split über alle Verkehrsträger ist im urbanen Raum letztlich unverzichtbar.

Kein einziger Verkehrsträger trägt allein das Gesamtvolumen, das hat man beim 9€-Ticket wunderbar gesehen.
Menü
[2] krassDigger antwortet auf trullibulli
23.04.2024 15:21
Benutzer trullibulli schrieb:
Also in meiner Stadt ist der ÖPNV so teuer, dass man bei ohnehin vorhandenem PKW gerade im Kurzstreckenbereich immer deutlich günstiger, sicherer und komfortabler unterwegs ist.

Kann ich nicht bestätigen. Schon die erste Stunde im Innenstadt-Parkhaus ist teurer als die kurze Fahrt mit der U-Bahn. Dazu ist dann meistens auch noch mehr oder weniger Stau auf den Straßen dorthin und man kurvt erstmal mindestens 5 Parkausetagen hoch, muss dann noch zufuß laufen bis man dort ist wo man hin will.
Menü
[2.1] Wechseler antwortet auf krassDigger
23.04.2024 15:31

einmal geändert am 23.04.2024 15:36
Benutzer krassDigger schrieb:
Kann ich nicht bestätigen. Schon die erste Stunde im Innenstadt-Parkhaus ist teurer als die kurze Fahrt mit der U-Bahn. Dazu ist dann meistens auch noch mehr oder weniger Stau auf den Straßen dorthin und man kurvt erstmal mindestens 5 Parkausetagen hoch, muss dann noch zufuß laufen bis man dort ist wo man hin will.

Deutsche Städte mit U-Bahn gibt's wirklich nicht viele.

Und selbst die vorhandene unterirdische Infrastruktur ist ein Technikmuseum aus dem 19. Jahrhundert.
Menü
[2.2] trullibulli antwortet auf krassDigger
23.04.2024 16:36
Benutzer krassDigger schrieb:

Kann ich nicht bestätigen. Schon die erste Stunde im Innenstadt-Parkhaus ist teurer als die kurze Fahrt mit der U-Bahn. Dazu ist dann meistens auch noch mehr oder weniger Stau auf den Straßen dorthin und man kurvt erstmal mindestens 5 Parkausetagen hoch, muss dann noch zufuß laufen bis man dort ist wo man hin will.

Also bei mit wäre ich hin und zurück zusammen 8€ los. Und das nur im inneren Kreis, wer da nicht innerhalb wohnt, zahlt noch mehr.

Parkhäuser kosten natürlich auch was, aber die braucht man ja nur, wenn man was großes transportieren will. Ansonsten fährt man ja auf die grüne Wiese bzw ins Gewerbegebiet und parkt kostenlos, bzw Supermarkt ist ja für Kunden frei.

Ansonsten habe ich persönlich aber auch keinen Bedarf, ich mach das meiste mit dem Rad oder zu Fuss. Aber wo das nicht geht, wäre mir die Odyssee mit dem ÖPNV nicht wert. Wir haben aber hier auch keine U-Bahn oder Straßenbahn, hier gehts nur per Bus.
Menü
[2.2.1] Wechseler antwortet auf trullibulli
24.04.2024 10:02
Benutzer trullibulli schrieb:
Ansonsten habe ich persönlich aber auch keinen Bedarf, ich mach das meiste mit dem Rad oder zu Fuss. Aber wo das nicht geht, wäre mir die Odyssee mit dem ÖPNV nicht wert. Wir haben aber hier auch keine U-Bahn oder Straßenbahn, hier gehts nur per Bus.

Der Bus ist ja auch der Normalfall. Ist ja nicht so, dass gerade in großem Stil deutsche Städte untertunnelt werden, das ist über 100 Jahre her, genau wie der Bau fast aller Eisenbahnstrecken. Die Russen haben dann nach dem Krieg noch ein paar ostdeutsche Städte mit Tram-Gleisen zugepflastert, während im Westen die bereits gebauten eingestellt wurden (wie in Hamburg).

Von diesem Erbe lebt der gesamtdeutsche ÖPV jetzt.

Der Bus steht mit dem ganzen Rest im Stau und das Fahrrad ist ein direkter Konkurrent des ÖPNV - auch was die urbane Verkehrsflächen angeht. Was auch immer Google da "umberaten" will, von diesen Kaliforniern war offenbar noch nie jemand vor Ort.
Menü
[3] 56hde4mm antwortet auf trullibulli
30.04.2024 06:29
Benutzer trullibulli schrieb:
Also in meiner Stadt ist der ÖPNV so teuer, dass man bei ohnehin vorhandenem PKW gerade im Kurzstreckenbereich immer deutlich günstiger, sicherer und komfortabler unterwegs ist.

Und dabei sind diese Preise des ÖPNV ja nicht echte Preise. Einen großen Teil des Preises wird vom Steuerzahler getragen. Da bezahlen also meine Nachbarn dafür, dass ich preisgünstiger an mein Ziel komme. Ja, das ist krank, das ist mir schon klar. Ich wollte damit nur betonen, dass selbst die zum Teil sehr happigen Preise für den ÖPNV noch lange nicht die tatsächlichen Preise sind.

Würden die Nutzer des ÖPNV nämlich genau wie beispielsweise Autofahrer oder Fahrradfahrer selbst vollständig die Kosten für ihr präferiertes Transportmittel tragen müssen, lägen die Tarife noch einmal deutlich höher.
Menü
[3.1] foobar99 antwortet auf 56hde4mm
30.04.2024 22:58
Benutzer 56hde4mm schrieb:

Würden die Nutzer des ÖPNV nämlich genau wie beispielsweise Autofahrer oder Fahrradfahrer selbst vollständig die Kosten für ihr präferiertes Transportmittel tragen müssen, lägen die Tarife noch einmal deutlich höher.

Weil die Fixkosten umgelegt werden, auf jeden Fall. Die Grenzkosten für eine zusätzliche Fahrt sind hingegen quasi 0. (Deshalb ist es ja so lohnenswert mehr Leute vom ÖPNV zu überzeugen.)

Wenn man das typische Stadtauto auf ähnliche Weise verrechnet, ist es sogar noch teurer. Meistens werden zum Vergleich aber nur die Grenzkosten (oder sogar nur die Benzinkosten) herangezogen und verglichen. Das ist natürlich aus sich des Besitzers richtig, aber eben auch ein unfairer Vergleich.

Wenn man das Glück hat auf das Auto ganz verzichten zu können, ist der ÖPNV dann oft plötzlich spektakulär günstig.
Menü
[3.1.1] 56hde4mm antwortet auf foobar99
01.05.2024 06:32
Benutzer foobar99 schrieb:
Wenn man das typische Stadtauto auf ähnliche Weise verrechnet, ist es sogar noch teurer. Meistens werden zum Vergleich aber nur die Grenzkosten (oder sogar nur die Benzinkosten) herangezogen und verglichen. Das ist natürlich aus sich des Besitzers richtig, aber eben auch ein unfairer Vergleich.

Je nach Nutzung des Autos, des Typs, des Alters, des Kaufpreises und so weiter und so fort kann so ein Auto teurer sein. In vielen Fällen wird es das auch sein.

Allerdings vergisst man in dieser Rechnung dann etwas ganz Wesentliches einzurechnen. Die Freiheit. Beim ÖPNV bin ich an feste Fahrpläne gebunden. Ich bin an feste Fahrstrecken gebunden. Ich kann mir weder meine Mitfahrer aussuchen noch das Klima im jeweiligen Beförderungsmittel.

Beim Auto ist die Situation logischerweise ganz anders. Ich bin vollkommen frei, wann ich es nutze, welche Strecke ich fahre, bedingt mit welcher Geschwindigkeit ich fahre, wo ich anhalte, mit wem ich fahre und ob ich lieber wärmer oder kühler fahre. Das in Geld auszudrücken ist natürlich objektiv nicht möglich. Aber man muss es zumindest deutlich mit erwähnen.
Menü
[3.1.1.1] Thimen antwortet auf 56hde4mm
01.05.2024 10:22
Und der Sicherheitsaspekt... Im öffentlichen Nah- und Fernverkehr kann einem immer Einmann mit Messer begegnen.
Hier ein Bericht von April 2024: https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100380816/koblenz-person-bei-messerangriff-in-zug-schwer-verletzt-.html